Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (2024)

Karosserie und Aerodynamik

Der neue 911 GT3 RS ist für fahrdynamische Höchstleistungen gebaut. Die Karosserie mit dem RS-spezifischen Heckflügel verdeutlicht mit ihrer Breite bereits den Anspruch des RS als rennsportnahe Fahrmaschine. An der Hinterachse entspricht sie den Abmessungen des 911 Turbo, von dem der Rohbau übernommen ist. Die vorderen Kotflügel aus Carbon ragen dagegen je Seite nochmals 25 Millimeter weiter nach außen. Charakteristisch für das RS-Modell sind die von Lamellen geschützten Radhausentlüftungen auf der Oberseite. Diese verringern den Überdruck, der durch die drehenden Räder entsteht und erhöhen damit den Abtrieb an der Vorderachse. Zwei Einlässe in der Fronthaube – so genannte NACAs – verbessern die Belüftung der Bremsanlage, ohne den cW-Wert zu verschlechtern. Die gegenüber dem Vorgänger nochmals verbreiterte Bugspoilerlippe vergrößert in Kombination mit den breiteren Seitenschwellern die Unterbodenfläche des Fahrzeugs und erhöht somit den Abtrieb. Dies resultiert in einem insgesamt stabileren Fahrverhalten.

Der 911 GT3 RS gehört zu den wenigen straßenzugelassenen Sportwagen, deren Aerodynamik sich wie bei einem Rennwagen einstellen lässt. Um die Performance in schnellen Kurven zu verbessern, kann der feststehende Heckflügel mit seinen schwarz lackierten Flügelstützen aus geschmiedetem Aluminium in eine Performance-Stellung gebracht werden. In dieser Position werden 40 Prozent mehr Abtrieb erzielt als beim Vorgängermodell.

Gewichtseinsparung durch intelligenten Werkstoffmix

Der 911 GT3 RS ist auch in der siebten Generation ein Musterbeispiel für Leichtbau. Trotz etlicher Performance-steigernder Features gegenüber dem Vorgängermodell ist der neue Hochleistungssportwagen mit im besten Fall 1.430 Kilogramm eines der leichtesten Fahrzeuge im Wettbewerbsumfeld. Die Aluminium-Stahl-Verbundbauweise hält das Karosseriegewicht niedrig und sorgt gleichzeitig für die notwendige Fahrzeugsteifigkeit. Bug- und Heckteil bestehen, wie beim 911 GT3, aus Leichtbau-Polyurethan mit Glashohlkugeln und Kohlefaserelementen. Das Hightech-Material ist nicht nur besonders stabil, sondern auch ausgesprochen leicht. CfK kommt beim konturierten Frontdeckel, den vorderen Kotflügeln, beim Heckdeckel und nicht zuletzt bei diversen Interieur-Komponenten zum Einsatz.

Das Dach ist aus Magnesium gefertigt und wie der Frontdeckel mit einer breiten, wenige Millimeter tiefen Konturierung versehen. Diese ist nicht nur ein optisches Differenzierungsmerkmal für Leichtbaukomponenten, sondern erhöht auch deren Steifigkeit. Heck- und Fondseitenscheiben bestehen aus Leichtbauglas. Das Material ist ähnlich leicht wie Polycarbonat, bietet aber gegenüber diesem neben einer besonderen Kratz- und Bruchfestigkeit auch eine deutlich verringerte Auswölbung bei hohen Geschwindigkeiten.

Gerade auf der Rundstrecke belasten wiederholte Beschleunigungs- und Bremsmanöver die Bauteile. Demnach bremst und beschleunigt ein leichteres Fahrzeug nicht nur besser, es belastet auch den Antriebsstrang und die Bremsen in geringerem Maß. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn mehr als zwei oder drei schnelle Runden gedreht werden sollen. Auch querdynamisch zählt jedes Kilogramm Mindergewicht. Je leichter ein Fahrzeug ist, desto geringer die in Kurven nach außen drängende Masse. Die von den Reifen zu übertragenden Seitenführungskräfte sind geringer – die möglichen Kurvengeschwindigkeiten höher.

Interieurdesign für die Rundstrecke

Der Innenraum des neuen 911 GT3 RS ist auf Funktionalität und eine für die Rundstrecke passende Ergonomie ausgelegt. Das Sportlenkrad lässt sich axial und vertikal um bis zu 40 Millimeter verstellen und damit optimal auf die Physiognomie des Fahrers abstimmen. Der Lenkradkranz aus schwarzem Alcantara® ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern sorgt auch für optimale Griffigkeit. Die Zwölf-Uhr-Markierung in Gelb zeigt dem Fahrer auf der Rundstrecke den aktuellen Lenkwinkel an. Die großen Schalt-Paddles mit ihrem klar definierten Druckpunkt sorgen für exakte Schaltvorgänge und geben dem Fahrer mit ihrer sauberen Rückmeldung die Gewissheit, den richtigen Gang gewählt zu haben.

Serienmäßig nehmen Fahrer und Beifahrer in Vollschalensitzen aus CfK in Sichtcarbon Platz, die optimalen Seitenhalt auf der Rundstrecke bieten. Die Sitzmittelbahn ist mit schwarzem, perforierten Alcantara® bezogen; die Kopfstützen tragen einen gestickten „GT3 RS“- Schriftzug in Silbergrau. Wählt der Kunde den Adaptiven Sportsitz Plus, so ist die Sitzmittelbahn bei allen Innenausstattungen in Alcantara schwarz ohne Perforierung ausgeführt.

Clubsportpaket wahlweise ohne Aufpreis

Wie beim 911 GT3 und 911 GT2 RS gehört auch beim neuen 911 GT3 RS ein Clubsportpaket zum Angebot. Es umfasst einen Überrollkäfig hinten mit DMSB- Zertifizierung und einen Batterietrennschalter. Weiterhin gehören dazu ein Motorsport-Handfeuerlöscher sowie ein Sechs-Punkt-Gurt, die auch die künftigen Anforderungen der internationalen Automobilbehörde FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) erfüllen.

Option: Weissach-Paket und Magnesiumräder

Mit dem optionalen Weissach-Paket und den zusätzlich optional erhältlichen Magnesium-Schmiederädern lassen sich gegenüber einem mit Clubsportpaket ausgestatteten 911 GT3 RS nochmals rund 30 Kilogramm einsparen. Der Heckflügel, der Frontdeckel, das Dach und die Oberschale der SportDesign Außenspiegel bestehen in diesem Fall aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CfK) in Sichtcarbon. Die Stabilisatoren und Koppelstangen vorn und hinten sind ebenfalls aus CfK gefertigt. Unübersehbares Erkennungszeichen des Weissach-Pakets ist der große „PORSCHE“ Schriftzug auf dem Heckflügel.

Im Innenraum dominiert der geschraubte Überrollkäfig aus Titan, der etwa zwölf Kilogramm leichter ist als der Stahl-Überrollkäfig des Clubsportpakets. Selbst kleine Details, wie die ultraleichten Schalt-Paddles und die Lenkradblende aus CfK, die jeweils in Sichtcarbon ausgeführt sind, wurden gewichtsoptimiert. Selbst der Bodenteppich ist zusätzlich beschnitten. Optisch weisen im Innenraum das Weissach-Paket-Logo auf den Kopfstützen sowie die Plakette auf der Blende des Getränkehalters darauf hin, dass dieser 911 GT3 RS maximal gewichtsoptimiert wurde.

Der 911 GT3 RS verfügt serienmäßig über das PCM einschließlich Online-Navigation, Sprachbedienung und Handyvorbereitung sowie Porsche Connect Plus mit Zugang zu zahlreichen Diensten. Das PCM kann zur weiteren Gewichtsreduzierung wahlweise und ohne Aufpreis abgewählt werden. In diesem Fall befindet sich in der Mittelkonsole ein Ablagefach.

Training mit virtueller Unterstützung: Porsche Track Precision App

Die serienmäßige Porsche Track Precision App erlaubt eine detaillierte Aufzeichnung, Anzeige und Analyse von Fahrdaten auf dem Smartphone. Rundenzeiten können automatisch über das PCM oder manuell über die Bedienhebel des optionalen Chrono Pakets gestoppt und auf dem Smartphone verglichen werden. Eine noch präzisere Rundenzeitennahme ermöglicht der optional über Porsche Tequipment erhältliche Laptrigger.

Die App visualisiert im Rundstreckeneinsatz auf dem Smartphone die Fahrdynamik. Neben den Sektor- und Rundenzeiten werden auch Abweichungen gegenüber einer definierten Referenzrunde angezeigt. Grafische Analysen der Fahrdaten sowie eine Videoanalyse unterstützen den Fahrer dabei, seine Fahrperformance stetig zu verbessern. Die Verwaltung und der Austausch von Aufzeichnungen, Strecken- und Fahrerprofilen sind direkt auf dem Smartphone möglich.

Option: Chrono-Paket mit Performance-Anzeige

Weiterhin bietet Porsche ein optionales Chrono-Paket für den 911 GT3 RS an. Es umfasst neben der analogen und digitalen Stoppuhr auf der Schalttafel Funktionen für die Anzeige, Speicherung und Auswertung von gemessenen Rundenzeiten sowie eine Performance-Anzeige. Der Fahrer kann sich damit über Zeit und gefahrene Strecke der aktuellen Runde sowie die bisherige Rundenzahl und die jeweils erreichten Zeiten informieren. Außerdem werden die schnellste Runde sowie die Tankreichweite angezeigt. Es lassen sich sowohl beliebige Wegstrecken aufzeichnen als auch Referenzstrecken definieren.

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Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (2024)

FAQs

Why is Porsche called Dr Ing? ›

The name is short for Ferdinand Porsche's full title in German, Doktor Ingenieur honoris causa lit. 'Doctor of Engineering, Honorary Degree' Ferdinand Porsche.

What does Porsche mean in German? ›

For some, the question isn't “How do you pronounce Porsche?”, but rather “What does Porsche mean?” In literal terms, Porsche is a name of German origin that is translated to mean “origins.” Speaking of origins — we must go back to the Porsche brand's 1947 origins to explain why it's called “Porsche.” Simply and perhaps ...

How many Porsches are still on the road today? ›

70 percent of all Porsches ever built are still on the road today. That's more than 700,000 911s alone. It's an enviable legacy that may soon become a bit of a burden.

Does the Porsche family still own Porsche? ›

Porsche AG and its initial public offering

At the time of its listing at the Frankfurt Stock Exchange on 29 September 2022, it was Europe's biggest IPO by market capitalisation. As a result of the IPO, Porsche SE and the Porsche-Piëch family now hold direct ownership over the Porsche brand.

What does AG mean in Porsche AG? ›

The “AG” tacked on at the end is simply refers to the type of company it is, in the same way as “LLC” or “Corp.” do. AG stands for “Aktiengesellschaft,” which translates to “shares company.” Basically, it means the company is owned by shareholders.

Does Bill Gates own Porsche? ›

While not exactly the first person you'd call a car guy, Bill Gates has owned some pretty impressive cars in his time. One of his prized vehicles is the Porsche 959 he bought in the mid 80's, before they became illegal to import, which he sometimes uses as his daily driver.

Who owns Porsche now? ›

Porsche and Volkswagen merged in 2011. At that time, Porsche was designated a subsidiary of Volkswagen AG (interestingly, besides being the Porsche parent company, VW also owns Audi, Bugatti, and Lamborghini). So, from that standpoint, Volkswagen AG is the company who owns Porsche.

What does 911 mean on a Porsche? ›

In the end, the easiest thing to do was to rename the car using the typeface they could already produce most quickly. That meant sticking either an additional '9' or a '1' in the middle in place of the zero. They wisely chose the '1,' unknowingly sparking one of the longest lasting love affairs in auto history.

What does 718 mean Porsche? ›

To Porsche, 718 is more than a number. It stands for winning, excellence and performance. The name of a game-changing race car that's inspired two acclaimed modern sports cars – the 718 Cayman GTS 4.0 and 718 Boxster GTS 4.0. This is its story.

Is the Porsche 959 illegal in the US? ›

The 959 could not be made street legal in the United States after the 1988 "Imported Vehicle Safety Compliance Act".

What is the most sold Porsche ever? ›

That's because top-selling Porsche models are SUVs – and the compact Macan SUV leads the pack. Worldwide in 2021, 88,362 buyers became Macan owners, followed by the Cayenne, with 83,071 sold worldwide, according to the latest data. The Macan is popular for a reason.

Which Porsche to stay away from? ›

Car Complaints lists the 2011 and 2004 Porsche Cayenne model years as the most problematic, with 13 and 11 complaints, respectively. Engine problems were most troublesome for the 2011 model, while cooling system issues affected the 2004 Cayenne the most.

Is Porsche 100% owned by VW? ›

Volkswagen AG purchased the remaining stake in Porsche AG equaling 100% of the shares in Porsche Zwischenholding GmbH, effectively becoming its parent company as of 1 August 2012.

Who is Diana Porsche? ›

Having fulfilled her childhood dream of becoming a professional dressage rider, Diana Porsche is now pursuing her next goal: to be the world's best in her discipline. Christophorus gets together with her at her equestrian facility in Austria.

What is the dark history of Porsche? ›

By far the most controversial aspect of Porsche's history is its action during the period of World War II. Ferdinand Porsche, the founder of the company, was a prominent figure in the German war industry. He was a member of the Nazi Party and had close ties to the German government.

What do Germans call the Porsche 911? ›

The Porsche 911 (pronounced Nine Eleven or in German: Neunelf) is a two-door 2+2 high performance rear-engined sports car introduced in September 1964 by Porsche AG of Stuttgart, Germany.

Why didn't Porsche change the name of the 911? ›

Porsche has not changed the name of its iconic 911 series after the September 11, 2001 terrorist attacks, because the name "911" has a long and established history that predates the tragic events of 9/11. The Porsche 911 was first introduced in 1964, more than three decades before the 9/11 attacks.

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Author: Gov. Deandrea McKenzie

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Name: Gov. Deandrea McKenzie

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