Porsche Motorsport Guide (2024)

In der Motorsportsaison 2019 bringen Kundenteams einen neuen Porsche 911 GT3 R in internationalen und nationalen Serien sowie bei Einzelevents weltweit an den Start. Das neue Kundensport-Fahrzeug aus Weissach wurde auf Grundlage von umfangreichen Erkenntnissen aus den erfolgreichen Einsätzen des Vorgängermodells neu entwickelt. Im Zentrum der Arbeiten standen dabei Verbesserungen in den Bereichen Aerodynamik, Kinematik und Effizienz.

Der erste Renneinsatz des neuen, rund 500 PS starken 911 GT3 R mit dem hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung war im Januar 2019 der 24-Stunden-Klassiker in Daytona. Zuvor hatten Porsche-Kundenteams das neue Fahrzeug bei Dauerläufen im Rahmen der VLN 2018 auf der Nürburgring-Nordschleife getestet. Der neue Porsche 911 GT3 R wird in der Saison 2019 unter anderem in der nordamerikanischen IMSA-Serie, der weltweit ausgetragenen Intercontinental GT Challenge, in der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) sowie im ADAC GT Masters eingesetzt.

Optimale Basis

Auf Basis des im März 2018 vorgestellten Seriensportwagens 911 GT3 RS* hat Porsche einen neuen Kundensport-Rennwagen für die weltweiten GT3-Serien ab 2019 konstruiert: Den 911 GT3 R. Besonderes Augenmerk bei der Entwicklung des nunmehr bis zu 404 KW (550 PS)** starken Renn-Elfers lag auf einer besonders effizienten Aerodynamik, einer besseren Fahrbarkeit, nochmals optimierter Sicherheit sowie einer Reduzierung der Service- und Ersatzteilkosten.

Die Leichtbaukarosserie des 911 GT3 RS Seriensportwagens in intelligenter Aluminium-Stahl-Hybridbauweise erwies sich bei der Konstruktion als optimale Basis für das seriennahe Rennauto. Das Dach, Frontdeckel und Bugteil, Kotflügel, Türen, Seiten- und Heckteil sowie der Heckdeckel und die Interieurverkleidungen sind aus besonders leichtem Kohlefaser-Verbundwerkstoff (CFK) gefertigt. Alle Scheiben bestehen aus Polycarbonat.

Angetrieben wird der neue 911 GT3 R von einem hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor, der weitgehend identisch mit dem Hochleistungs-Serienaggregat des strassenzugelassenen 911 GT3 RS ist. Für einen besonders effizienten Umgang mit dem Kraftstoff sorgen die Benzindirekteinspritzung, die mit Drücken bis zu 200 bar arbeitet, sowie eine variable Verstellung der Ein- und Auslassnockenwelle. Gleichzeitig bietet der Saugmotor eine gegenüber dem Vorgängeraggregat deutlich verbesserte Leistungsentfaltung und ein breiter nutzbares Drehzahlband. Das Ansprechen des Motors lässt sich durch die 6-fach Einzeldrosselklappenanlage präziser dosieren. Die Kraft des Heckmotors wird mittels eines sequenziellen Porsche-Sechsgang-Klauengetriebes mit elektrischer Schaltwalzenaktuatorik für besonders schnelle und präzise Schaltwechsel an die 310 Millimeter breiten Hinterräder übertragen. Wie bei den GT-Strassenmodellen betätigt der Fahrer zum Schalten der Gänge griffgünstig platzierte Wippen am Lenkrad. Die Kupplung wird elektrohydraulisch gesteuert, was den Entfall des Kupplungspedals und vereinfachte Starts ermöglicht. Die 911-typische Gewichtsverteilung sorgt für ein hervorragendes Traktions- und Bremsverhalten.

Auch bei der spektakulären Aerodynamik folgt der 911 GT3 R dem Vorbild des Strassenfahrzeugs. Die markanten Radhausentlüftungen auf den vorderen Kotflügeln erhöhen den Abtrieb an der Vorderachse. Der 1900 Millimeter breite und 400 Millimeter tiefe Heckflügel sorgt für aerodynamische Balance. Der Reifenumfang an der Vorderachse wurde von 650 auf 680 Millimeter vergrössert. In Kombination mit der neuen Porsche Doppelquerlenkerachse wird so eine bessere Bremsperformance und Konstanz über den Rennverlauf erreicht.

Das Bremssystem des 911 GT3 R wurde weiter optimiert und bietet nun eine noch bessere Steifigkeit und eine präzisere Regelung des Antiblockiersystems. An der Vorderachse sorgen Sechskolben-Aluminium-Monobloc-Rennbremssättel in Kombination mit innenbelüfteten, geschlitzten Stahlbremsscheiben mit 390 Millimeter Durchmesser für hervorragende Verzögerungswerte. An der Hinterachse sind Vierkolben-Sättel und Scheiben mit 370 Millimeter Durchmesser verbaut.

Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt lag auf der Sicherheitsausstattung des GT3 R. Der 120-Liter-FT3 Sicherheitstank mit geändertem Tankkonzept ermöglicht nun einen streckenindividuellen Umbau von Links- zur Rechtsbetankung zur Verbesserung der Boxenstopp-Performance. Die Türen sowie die Seitenscheiben sind abnehmbar. Der neue Rennschalensitz bietet den Piloten im Falle eines Aufpralls noch besseren Schutz. Der Sitz ist nun sechsfach fest verschraubt. In Kombination mit der verstellbaren Pedaleriebox gewährleistet er eine optimale Schwerpunktlage des Fahrers und erhöht zudem die Sicherheit bei einem Aufprall. Zusätzlich wird der Fahrer durch ein Seitenaufprallelement im Bereich der Fahrertür geschützt, das aus einer Kohlefaser-Kevlar-Aluminium-Konstruktion mit energieabsorbierendem Kunststoffschaum besteht.

Das co*ckpit wurde neu gestaltet. Alle Bedienelemente sind optimal auf den Fahrer ausgerichtet. Erstmals verfügt der 911 GT3 R nun über eine Klimaanlage. Diese sorgt für eine optimale Innenraumkühlung und ermöglicht durch die direkte Anbindung an Sitz und Fahrerhelm eine besonders effiziente Kühlung des Fahrers um dessen Konzentration und Leistungsfähigkeit über das Rennen konstant zu halten.

Der neue Porsche 911 GT3 R kann ab sofort zu einem Preis von 459.000 Euro zuzüglich länderspezifischer Mehrwertsteuer bestellt werden und wird ab Dezember 2018 ausgeliefert.

Technische Daten Porsche 911 GT3 R (Typ 991, Gen 2)

Konzept

• Einsitziges Kunden-Rennfahrzeug auf Basis des Porsche 911 GT3 RS

Motor

• Wassergekühlter Sechszylinder-Boxermotor in Hecklage

• 4.000 cm3; Hub 81,5 mm; Bohrung 102 mm

• Leistung: über 404 kW (550 PS) ohne Restriktoren, tatsächliche Leistung FIA BoP abhängig (Restriktor)

• Einmassenschwungrad

• Vierventil-Technik

• Kraftstoff-Direkteinspritzung

• Kraftstoffqualität: Superplus bleifrei, bis E20 (mindestens 98 Oktan)

• Trockensumpfschmierung

• Elektronisches Motormanagement BOSCH MS 6.4 mit integrierter Datenaufzeichnung (Grundspeicher 1 GB, max. 100 analoge Kanäle)

• Rennabgasanlage (Rennkatalysator und Vorschalldämpfer länderspezifisch erhältlich)

• Sechs elektronisch betätigte Drosselklappen

Kraftübertragung

• Sequenzielles Porsche Sechsgang-Klauengetriebe

• Mechanisches Sperrdifferential mit externer Pre-Load-Verstellung

• Rennsportkupplung

• Paddle-Shift mit elektronischer Schaltwalzenaktuatorik

Karosserie

• Leichtbaukarosserie in intelligenter Aluminium-Stahl-Verbundbauweise

• Eingeschweisster Überrollkäfig gemäss FIA-Vorschriften

• Abnehmbare Rettungsluke im Dach nach neusten FIA-Vorschriften

• Aufnahme Bergebalkensystem

• Exterieur in Leichtbauweise:

• CFK Türen mit Motorsport-Spiegeln

• CFK Heckdeckel mit Schnellverschlüssen

• CFK Heckflügel verstellbar

• CFK Kotflügel mit Verbreiterungen und Radhausentlüftung vorne

• CFK Bugverkleidung mit Kühlluftführung

• Polycarbonat Verglasung

• Abnehmbare Polycarbonat-Türscheiben

• Modifiziertes 911 co*ckpit:

• CFK Interieurverkleidungen

• Ergonomisch zum Fahrer ausgerichtete Mittelkonsole mit digitalem Multi-Touch-Panel

• Multifunktions-Motorsportlenkrad mit Schnelltrennkupplung und Schaltwippen

• Rennschalensitz gemäss FIA Standard 8862/2009:

• Sechsfachanbindung fest verschraubt

• Integrierte Klimaanbindung

• Sechspunkt-Sicherheitsgurt

• Ca. 120-Liter-FT3-Sicherheitstank mit „Fuel-Cut-Off“ Sicherheitsventil gemäss FIA Vorschriften und wechselbarer Links- und Rechtsbetankung

• Vier-Stempel-Luftheberanlage

Fahrwerk
Vorderachse

• Doppelquerlenker-Vorderachse

• Geschmiedeter Aluminium-Lenker

• Steifigkeitsoptimiert

• Hochleistungsgelenklager

• Radnaben mit Zentralverschluss

• Rennsport-Schwingungsdämpfer, 4-fach verstellbar

• Beidseitig verstellbarer Schwertstabilisator

• Servolenkung mit elektrohydraulischer Druckversorgung

• Vermessungsfreie Setupänderung über Zielwertscheiben

Hinterachse

• Mehrlenker-Hinterachse

• Gefräste Aluminiumlenker, steifigkeitsoptimiert mit Hochleistungsgelenklager

• Radnaben mit Zentralverschluss

• Rennsport-Schwingungsdämpfer, 4-fach verstellbar

• Gefräste Aluminium-Stützlager

• Beidseitig verstellbarer Schwertstabilisator

• Vermessungsfreie Setupänderung über Zielwertscheiben

Bremssystem

• Zwei getrennte Bremskreise für Vorder- und Hinterachse; vom Fahrer regulierbar über ein Waagebalkensystem

Vorderachse

• Sechskolben-Aluminium-Monobloc-Rennbremssättel

• Stahlbremsscheiben, mehrteilig, innenbelüftet, D = 390 mm

• Rennbremsbeläge

• Doppelflutige Bremsluftführung

Hinterachse

• Vierkolben-Aluminium-Monobloc-Rennbremssättel

• Stahlbremsscheiben, mehrteilig; innenbelüftet, D = 370 mm

• Rennbremsbeläge

• Doppelflutige Bremsluftführung

Felgen / Bereifung

Vorderachse

• Einteilige BBS Leichtmetallräder nach Porsche Spezifikation, 12,5 J x 18

• Michelin Transportbereifung; Reifendimension: 300/680-18

Hinterachse

• Einteilige BBS Leichtmetallräder nach Porsche Spezifikation, 13J x 18

• Michelin Transportbereifung; Reifendimension: 310/710-18

Elektrik

• COSWORTH Farb-Display CDU

• COSWORTH Logger CLU (6GB Speicher)

• COSWORTH Bordnetzsteuergerät IPS48 MK2

• Porsche Motorsport Traktionskontrolle PMTC

• Feuerlöschanlage (Medium: Gas)

• Batterie 12 V, 60 Ah (LiFePo Ionen), auslaufsicher im Beifahrerfussraum

• Multifunktionales CFK-Motorsportlenkrad mit Schnelltrennkupplung

• Digitales Multi-Touch-Panel

• Eingeregelter BOSCH LIN 175A Generator

• BOSCH Renn-ABS, Generation 5

• Einarmscheibenwischer mit Direktantrieb

• Optionale BOSCH CAS Integration (Race Ready)

• LED-Hauptscheinwerfer

• Rückleuchten und Regenlicht in LED-Technik

Gewicht / Masse

• Gesamtgewicht: TBD (BoP abhängig)

• Gesamtlänge: 4.629 mm

• Gesamtbreite VA: 1.975 mm

• Gesamtbreite HA: 2.002 mm

• Radstand: 2.459 mm

Info

*911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch kombiniert 12,8 l/100 km; CO₂-Emission 291 g/km

**Je nach Restriktor / BoP-Einstufung ist die Motorleistung niedriger.

Porsche Motorsport Guide (2024)

FAQs

What is the life expectancy of a Porsche 911? ›

Under the best circ*mstances, a Porsche could last you for 150,000 miles or around 10 years. With special care, many drivers can get even more than that out of their cars, even surpassing the 250,000-mile mark. Popular models that have been known to last 250,000 miles, include the Cayenne and the Porsche 911.

What is the most wanted classic Porsche? ›

911 Carrera 3.2, 1984–1989

Arguably the most desirable classic 911 was launched in 1984 in all three body styles: coupe, Targa, and drop-top. At the end of the 3.2's run, 2103 Speedsters were made, which featured a shorter windshield and a unique top.

Can a Porsche last 20 years? ›

How Long Do Porsche Cars Typically Last? The average lifespan of most Porsche vehicles is 150,000 to 200,000 miles. Assuming the average driver clocks about 13,000 miles a year, this translates into at least 15 years of use.

What is the most practical Porsche? ›

Porsche Macan:The Macan is a compact luxury SUV that provides a balance between sportiness and everyday functionality. It's more compact than the Cayenne, making it suitable for urban environments, yet it retains Porsche's performance characteristics.

Is a 10 year old Porsche reliable? ›

Any properly maintained old Porsche would be the opposite of a nightmare to own. They are wonderful cars to own and drive…if properly maintained. Porsches are known for being built to be reliable. All Porsches are high-performance vehicles, so routine maintenance is an absolute necessity.

Is Porsche maintenance high? ›

Estimates from RepairPal put the average annual repair and maintenance cost for a Porsche at $1,192 per year, which is 83% higher than the industry average for all vehicles. The Porsche Scheduled Maintenance Plan provides factory-recommended maintenance for new Porsche owners at scheduled intervals for an extra cost.

What is the most unloved Porsche? ›

Enter the 912. Virtually identical to the 911 except it was powered initially by the 1.6L flat-four from the 356 SC. It may have done the job at the time, but when collectors started to snatch up older 911's, the 912 was left behind.

What is the most underrated Porsche? ›

The 928 is still the most underrated Porsche of them all.

What is the average age of a Porsche owner? ›

Buyers of the fan-favorite Porsche 911 model are. often between 46 and 65 years old, with the average age being 52. The Porsche Boxster, on the other hand, is often bought by persons who are 47 years of age or fall between 36 and 55 years of age.

What years did Porsche have engine problems? ›

The Porsche IMS bearing problem years are from 1997 to 2005, with the M96 or M97 engine in these models being particularly susceptible. The single-row bearing used from model year 2000 through 2005 is of the greatest concern. However, any IMS bearing can and will fail if not replaced as part of regular maintenance.

Which Porsche to buy for investment? ›

The Porsche 997 GT2 RS is therefore potentially a very solid stock in the Porsche universe. It seems extremely unlikely that these cars will be available for less than 300,000 euros again. However, one should not forget: It is so much more than a drivable asset.

What is the most difficult Porsche to drive? ›

The Porsche 911 GT3 is a track-focused sports car with a manual transmission and rear-wheel drive. Its precise handling and high-performance capabilities make it a challenging car to drive for some.

What Porsche can you daily drive? ›

2023 Porsche 911

There isn't much the Porsche 911 can't do. Any trim in the 911 range can be abused on the track, then turn around and bring you to work with no issue whatsoever. Visibility is great, as is interior comfort. If you need a fun daily, the 911 is the way to go.

How many miles is too many for used Porsche 911? ›

They are built to perform, yes, but they are built to perform for many years. Porsche 911 engine mileage can be rated at 100,000 miles and 10 years. Like any vehicle, Porsche 911s last longer with proper and routine maintenance and care. Most Porsche vehicles will last you up to the 150,000-mile marker and beyond.

Can a Porsche last 300000 miles? ›

Well-kept Porsche cars usually make it past the 150,000-mile mark and can sometimes last as long as 250,000 miles.

Is a Porsche 911 expensive to maintain? ›

The annual maintenance cost of a Porsche 911 is $1,072. Repair and maintenance costs vary depending on age, mileage, location and shop.

Is the Porsche 911 a reliable car? ›

According to motorbiscuit.com, the Porsche 911 is one of the most dependable cars you could own, even more reliable than some traditional options from Honda. It's one of the best choices if you want to purchase a luxury sports car with some history. There are some issues with the Porsche 911, as with any vehicle.

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Author: Wyatt Volkman LLD

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