Neuer Porsche Taycan: 7 bemerkenswerte Fakten zum E-Sportwagen (2024)

1. Ist der Taycan das schnellste E-Auto?

Für den Taycan gibt Porsche eine Dauerleistung von 625 PS an, nur gut 2 Prozent mehr als das derzeit stärkste Serien-E-Auto, Teslas Model S P100d (612 PS). Nach Werksangabe ist der Taycan Turbo S gut einen Zentner schwerer und zwei Zehntel langsamer bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (2,8 Sekunden) als das Model S in der Performance Variante (2,6 Sekunden). Der US-Pionier kann das aber nur in einem bestimmten Betriebs-Modus sowie mit richtig temperierter Batterie, die nicht unter 80 Prozent Ladezustand hat – und selbst dann nicht allzu oft. Im Test von Sportauto schaffte das E-Auto beispielsweise nur 3,2 Sekunden. Porsche verspricht hingegen eine nicht nur für E-Autos bemerkenswerte Reproduzierbarkeit: Mehr als 10 Mal soll der Taycan sogar 0 bis 200 in weniger als 10 Sekunden schaffen. Ähnliches Bild bei der Höchstgeschwindigkeit: Porsche nennt 260 km/h, Tesla 261 km/h – aber wie lange? In der Praxis dürfte der Taycan Turbo S damit das schnellste Serien-E-Auto sein.

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Tobias Kempe

Eine geringe Höhe hat großen Einfluss auf sportliches Fahrverhalten - und der Taycan ist nur 6 Zentimeter höher als der Porsche 911.

2. Der Boost reicht nicht bis 100 km/h

Als Spitzenleistung nennt Porsche für den Taycan Turbo S satte 761 PS. Dieser Overboost ist aber laut Hersteller nur 2,5 Sekunden abrufbar – für die letzten drei Zehntelsekunden bis zum Erreichen der 100 km/h müssen offenbar die 625 PS Dauerleistung reichen. Die haben Taycan Turbo und Turbo S übrigens gemeinsam. Das „schwächere“ Modell hat nur weniger Overboost (680 PS). Mehr Leistung für den Taycan Turbo S gibt Porsche nur beim vorderen Motor an (190 statt 175 kW), aber mehr maximales Drehmoment bieten beim Turbo S für die Launch Control beide Maschinen: Vorne 440 statt 300 Nm, hinten 610 statt 550 Nm.

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Porsche

Der Taycan verfügt über den niedrigsten Schwerpunkt aller Porsche-Modelle und unterbietet selbst den 911 um zwei Zentimeter.

3. Zwei-Gang-Getriebe und limitierte Höchstgeschwindigkeit

Die meisten E-Autos sparen sich ein Getriebe. Die Elektromotoren haben ihr Drehmomentmaximum meist ab null Umdrehungen und schaffen Drehzahlen jenseits der 10.000/min – ausreichend für die meist limitierte Höchstgeschwindigkeit. Die E-Maschinen des Taycan schaffen 16.000/min. Trotzdem hat der Taycan ein von Porsche selbst entwickeltes, 70 Kilo schweres 2-Gang-Getriebe. Allerdings nur auf der Hinterachse. Es sorgt für eine noch bessere Beschleunigung – wird die maximal mögliche abgefordert, schaltet die Box bei 85 km/h, obwohl der erste Gang bis 130 km/h reicht. Der eine Schaltvorgang dauert allerdings auch nicht länger als der von Porsches Doppelkupplungsgetriebe. Der 2. Gang hilft, bei höherem Tempo Energie zu sparen.

Die Höchstgeschwindigkeit des Taycan ist bei 260 km/h abgeregelt. Mehr brächte die E-Maschinen über ihre Drehzahlgrenze, die Magnete an den Rotoren würden sich lösen. Um die Motordrehzahl in Relation zu der der Räder zu senken, bräuchte der E-Porsche ein zweites 2-Gang-Getriebe auf der Vorderachse – mit entsprechendem Aufwand und Zusatzgewicht. Ohne das gibt die Vorderachsmaschine die Drehzahlgrenze und somit die Höchstgeschwindigkeit vor.

Bessere Beschleunigung durch das selbst entwickelte Porsche 2-Gang-Getriebe.

4. Geringeres Gewicht als beim Panamera Top-Modell

Ein hohes Leergewicht ist der generelle Nachteil von Elektroautos vor allem mit besonders leistungsstarker Batterie. Der Taycan wiegt 2295 Kilogramm. Viel für ein sportliches Auto? Auf jeden Fall. Aber ein Vergleich mit dem Panamera zeigt: Viel vom Gewicht geht auf das Konto des Konzepts eines großen Viertürers mit aufwendigem Fahrwerk (Luftfederung, Allradlenkung, Wankstabilisierung mit 48 Volt). So wiegt der (rund zehn Zentimeter längere) Panamera Turbo S E-Hybrid mit 680 PS sogar 2310 Kilogramm. Der Panamera Turbo mit 550 PS freilich ist laut Werk mit knapp zwei Tonnen 300 Kilogramm leichter, seine Minderleistung von 75 PS könnte er verbrennungsmotorisch sicher ohne so viel Mehrgewicht aufholen. Der Overboost wie beim Taycan wäre dann aber nicht drin. Veranschlagte man für die höhere Leistung eines rein verbrennungsmotorisch angetriebenen Panamera ein Mehrgewicht von etwa 100 Kilogramm, schrumpfte der Gewichtsnachteil des E-Autos auf etwa 10 Prozent – gar nicht mehr so viel.

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Christoph Bauer

Um auf das Leistungsgewicht des Porsche 911 Turbo S zu kommen (2,9 kg pro PS) müsste der Taycan 163 Kilogramm abspecken.

5. Rekuperieren bis die Bremsen schimmeln

Der Taycan kann bis zu 265 kW rekuperieren. Bis 0,39g braucht er seine Bremsbeläge nicht an die mächtigen Scheiben pressen. Das entspricht 90 Prozent aller Bremsvorgänge im Alltag. Rekuperiert wird aber zuerst bei jeder Verzögerung – darum halten die Beläge nach Berechnungen von Porsche 800.000 Kilometer. Der Taycan wird daher der erste Porsche, bei dem es eine Wechselvorschrift für die Beläge gibt: Nach sechs Jahren müssen sie aus Altersgründen getauscht werden.

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Porsche

Sechs Jahre - dann müssen die Beläge runter.

6. Luftfederbein mit Kolben aus Plastik

Wie weitgehend sich das Packaging zwischen E-Autos und Verbrenner unterscheidet, zeigt das Fahrwerk des Taycan. Dessen Luftfederung basiert zwar prinzipiell auf der des Panamera. Aber der Taycan ist vorne erheblich flacher und das Federbein musste dementsprechend satte sechs Zentimeter kürzer werden. Außerdem ist der Bauraum der E-Maschinen wegen im Achsbereich knapper, was vor allem beim Crashverhalten Schwierigkeiten bereitet. Damit bei einem Aufprall zerstörte Federbeine nicht in den Fahrgastraum eindringen können, haben die Ingenieure für die Luftfederung des Taycan eigens Kolben aus Kunststoff konstruiert, die brechen, statt sich ins Interieur zu bohren.

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Porsche

Angepasste und optimierte Luftfederung.

7. Öffnung für Tankstutzen in der Bodengruppe

Die Batterie des Taycan besteht aus 396 Lithium-Ionen-Pouchzellen. Sie wird von einem Rahmen aus Alu-Stangpressprofilen geschützt und ist mit ihm zusammen mit 28 Schrauben am Fahrzeugboden befestigt. Sollte sie getauscht bzw. ausgebaut werden, muss sie per Stecker vom Bordnetz getrennt werden. Die Kabelverbindung verlangt ein Loch in der Bodengruppe, aus dem nach einem Ausbau quasi der Stecker herausschaut. Dieses Loch im Bodenblech des E-Autos hat die gleiche Form, wie das, durch das beim Panamera die Benzinleitungen ­­Richtung Motor und Einfüllstutzen laufen – das Werkzeug für den Lochausschnitt konnte so auch fürs E-Auto Verwendung finden.

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Porsche

100 Kilometer Reichweite nach WLTP lädt der Taycan bestenfalls in fünf Minuten nach. Um von fünf auf 80 Prozent Ladestand zu kommen, braucht es 22,5 Minuten.

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